Freitag, 2. Juni 2017

Rezension zu "Der Näher" von Rainer Löffler

Quelle: Bastei Lübbe

Titel: Der Näher
Autor/in: Rainer Löffler
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-404-17454-6
Preis: 12,00 € Taschenbuch; 9,99 € eBook





In der Nähe von Köln verschwinden zwei schwangere Frauen. Martin Abel, Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, übernimmt die Ermittlungen. Kurz darauf werden die Leichen einer Mutter und ihres Kindes in einem unterirdischen Hohlraum entdeckt. Es handelt sich um eine Frau, die vor Jahren verschwunden ist. Dann taucht eine der beiden vermissten Frauen wieder auf und gibt erste Hinweise auf den Täter. Martin Abel muss sich in eine Welt zerstörerischer Fantasien hineindenken. Denn der Mörder tötet nicht nur, sondern platziert etwas im Körper der Toten ...





Ich bin zugegebenermaßen nicht mehr der große Thriller-Leser. Vor einigen Jahren war das mein Hauptgenre, aber irgendwann hat mich das ganze angeödet und ich lese jetzt wirklich nur noch die Thriller, deren Klappentext mit total anspricht. Dieses Buch wurde mir von einer Freundin empfohlen, da sie meinte, es wäre das ekelhafteste, was sie mit Abstand jemals gelesen hat. Da wurde ich natürlich neugierig und habe das Buch beim Verlag angefragt und auch erhalten. Vielen lieben Dank nochmals dafür! 
So, nun zu meiner Meinung: Hiermit küre ich dieses Buch zu meinem absoluten Highlight im Bereich Thriller! Sebastian Fitzek kann dagegen echt einpacken, und auch solche Größen wie Tess Gerritsen, Mo Hayder und Cody McFadyen konnten hiermit meiner Meinung nach nicht mithalten. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Geschichten, die in Deutschland spielen, aber da das Setting in einer nahe gelegenen Stadt ist, fand ich es leicht, mich hereinzufinden. Und ich muss wirklich sagen, dass mir das Setting wirklich gut gefallen hat. 
Ich habe zwar die vorherigen Bände aus der Reihe um Martin Abel nicht gelesen, aber trotzdem habe ich mich schnell mit ihm anfreunden können und man muss auch die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben, um die Nebenhandlung aus Abels Privatleben verstehen zu können. 
Das Verbrechen in dieser Geschichte ist so ekelerregend, dass ich teilweise wirklich eine kurze Pause einlegen musste, da mir übel wurde, und normalerweise bin ich nicht so zart besaitet was so etwas angeht. Die Story war gut durchdacht und ich konnte keine Schwächen in der Storyline feststellen, was ich immer wichtig finde.
Der Täter war nicht direkt offensichtlich, mir erschloss sich das Ganze erst ganz am Ende, und selbst da war ich mir nicht zu hundert Prozent sicher, bis der Näher dann sein Gesicht offenbarte. Um die Spannung nicht abreißen zu lassen, finde ich auch das äußerst wichtig, denn sonst würde ich schnell das Interesse an der Geschichte verlieren und hätte nicht mehr den Elan, weiter zu lesen. 
Der Schreibstil von Rainer Löffler gefällt mir sehr gut, er ist locker-leicht und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. An einigen Stellen musste ich grinsen, vor allem durch die Kommentare der Polizisten Doris Stange, die ich mit ihrer Art sehr sympathisch und liebenswert fand. 
Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitsträngen erzählt, einmal in der Gegenwart während der Ermittlungen gegen den Näher, und einmal in der Vergangenheit während der Kindheit des Nähers. Die Vergangenheit lässt darauf schließen, weshalb der Näher sich so entwickelt hat und was seine Motive für die heutigen Taten sind. Auch wird die Perspektive oft gewechselt, so wird aus der Perspektive der Polizei, der der Opfer und der des Nähers erzählt. Um einen genauen Einblick in die Handlung zu erhalten, fand ich diese Lösung sehr gut. 





Ich kann das Buch auf jeden Fall allen Leuten weiterempfehlen, die starke Nerven haben und sich nicht scheuen, mal wieder einen richtig guten Thriller zu lesen. Ich werde mir wahrscheinlich auch einmal die beiden vorherigen Bände um den Ermittler Martin Abel anschauen, denn der Schreibstil von Rainer Löffler hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte war an Grausamkeit kaum zu übertreffen. Genau so stelle ich mir einen gelungenen Thriller vor! Deshalb erhält das Buch von mir 5 von 5 Sternen. 



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